Die guten Vorsätze
Ich freue mich sehr über den heutigen Gastbeitrag von Karin Kundt.
Karin Kundt ist Ernährungsberaterin (mit Schwerpunkt Low Carb) sowie Personal Trainerin.
Alle Jahre wieder.…..
Auch das Jahr 2014 hat schneller als erwartet sein Ende gefunden. Mit dem Start ins neue Jahr werden auch für 2015 beinahe rituell gute Vorsätze gefasst. Die Wünsche der Deutschen klingen auf dem ersten Blick einfach: Jeder Zweite möchte mehr Bewegung und Sport in seinen Alltag integrieren, ebenso viele haben vor, sich gesünder zu ernähren, und jeder Dritte möchte sein Gewicht reduzieren (Quelle: DAK/forsa 2014). Kommen Ihnen diese Vorhaben irgendwie bekannt vor? Falls die Antwort „Ja“ lautet, ist dies kein Wunder, finden sie sich doch jedes Jahr auf den vorderen Rängen der alljährlichen Umfragen wieder. An dieser Stelle lässt sich jedoch nur vermuten, warum bestimmte Vorsätze immer wiederkehren. Möglicherweise steigern wir jedes Jahr den Anspruch an uns selbst und setzen die Messlatte nach erreichten Erfolgen der Vorjahre noch höher, um noch mehr abzunehmen oder noch häufiger ins Fitnessstudio zu gehen. Ehrlich gesagt scheint dies nicht der Grund wiederkehrender Vorsätze zu sein. Zwar geben 52 % der Befragten oben genannter Studie an, ihre Vorhaben länger als drei Monate zu verfolgen, aber um tatsächlich Erfolge zu spüren, braucht es eine längerfristige Umstellung zur Zielerreichung.
Dabei ist ein Vorsatz schnell gefasst, zum Beispiel „Ich will gesünder essen“. Vielleicht nehmen Sie sich damit vor, weniger Süßigkeiten zu essen oder keine Fertigprodukte mehr zu nutzen, oder.… Sie merken, bei dieser Formulierung entsteht bereits ein großer Interpretationsrahmen, der förmlich dazu einlädt, sich selbst in seinem Vorhaben zu sabotieren. Dabei reicht es, wenn Sie bei der Zielformulierung ein paar Punkte beachten:
1.) Setzen Sie sich damit auseinander, was Sie unbedingt erreichen wollen und nicht mit dem, was sie glauben erreichen zu müssen. Überdenken Sie ehrlich, welche Verhaltensmuster Sie daran hindern, dieses Ziel zu erreichen. Wenn Sie zum Beispiel gerne auf gesunde Art abnehmen möchten, protokollieren Sie ehrlich Ihr Essverhalten und halten Sie fest, welche ungesunden Angewohnheiten sich bei Ihnen eingeschlichen haben.
2.) Formulieren Sie für den Anfang zwei bis drei kleinere Ziele, die Sie einfach in den Alltag integrieren können. Niemand kann von einem auf den anderen Tag seinen Lebensstil komplett umkrempeln – jedenfalls nicht für lange Zeit. Schreiben Sie sich Ihre persönlichen Maßnahmen detailliert auf. Je mehr Informationen Sie schriftlich fixieren, desto weniger können Sie sich selbst „beschummeln“. Wenn Sie sich beispielsweise vornehmen, weniger Schokolade zu essen, sollten Sie realistisch einschätzen, was Sie langfristig durchhalten können. Formulieren Sie lieber „Ich esse jeden Tag nur 1 Stück Schokolade“ statt „Ich esse weniger Schokolade“, denn da besteht Interpretationsfreiraum, den Ihr Schweinehund gerne für sich ausnutzt.
3.) Denken Sie positiv und entmutigen Sie sich selbst nicht mit unrealistischen Erwartungen an sich selbst. Sie sollten die geplanten Veränderungen mit gutem Gefühl angehen, statt sie als Einschränkungen zu betrachten. Bejahen Sie die positiven Effekte, die Ihre individuellen Vorsätze Ihnen sicher bringen werden und lassen Sie sich nicht von kleinen Rückschlägen aufhalten, sondern machen Sie einfach weiter — Ihre Gesundheit wird es Ihnen danken.
Ich wünsche Ihnen ein schönes, genussvolles und aktives Jahr 2015!
Herzlichst,
Ihre Karin Kundt
08.01.2015